Weder sind sie zu bewundern noch zu beneiden, denn es entgeht ihnen so vieles: Einfühlungsvermögen, Spontaneität und Freude an der Überraschung zum Beispiel.
Selbst wenn sie schreiben, was eine kreative Tätigkeit sein könnte, werden sie zum Schreibtischtäter. Schon in der freien Rede eher festgefahren, entwickeln sie sich mit schriftlicher Vorbereitung zum waghalsigen Gratwanderer zwischen vermeintlicher Höchstleistung, den andern zu verunglimpfen und einem möglichen Absturz.
Mit ihren exakt dosierten Impulsen, gefüllt mit gezielt gewählten Schlagwörtern, spielen sie mit den Emotionen anderer, um sich schlussendlich über die provozierte Reaktion zu wundern, ja sogar beleidigt zu zeigen. So mutieren sie vom verbalen Täter zum Opfer.
Ein taktisches Spiel, bei dem es nicht um den Inhalt, sondern um die Form geht.
Schade, wenn es sich dabei um ein wichtiges Thema handelt und das Publikum erst spät begreift, dass es einem Scharlatan applaudiert.
Deshalb sind mir Menschen mit Kopf, Herz und Bauchgefühl lieber, selbst wenn sie mal poltern oder lamentieren.
Woran Sie den Kopfmenschen oder Schreibtischtäter erkennen? Er oder sie entschuldigen sich nie, sie rechtfertigen sich höchstens und holen zum nächsten Schlag aus.
Sie hören nur der Spur nach zu, um rechtzeitig den nächsten Widerspruch aufzubauen.
Und selbst wenn sie unterliegen, ist die Gefahr gross, dass sich ihnen ein Heer von Fans mit saloppen Sprüchen – meist unter der Gürtellinie – anschliesst.
Am besten gehen wir ihnen lächelnd aus dem Weg.
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